Feuerwehrausbildung



Die Feuerwehrausbildung ist die spezifische Wissensgrundlage eines jeden Feuerwehrmitgliedes im aktiven Dienst. Die durch die fortschreitende Technisierung zunehmenden Feuerwehraufgaben, ein immer größer werdendes Verkehrsaufkommen zu Land, zu Wasser und in der Luft, die Häufung von Gefahrenpotentialen in den Produktionsstätten und Großlagern sowie eine zunehmende Anzahl von Naturkatastrophen erfordern geeignete Geräte und moderne Fahrzeuge zur raschen und zielführenden Einsatzbewältigung. Gleichzeitig werden höhere Anforderungen an Mannschaften und Führungskräfte der Feuerwehr gestellt, da die Einsatzarbeit bei Bränden gefährlicher wird und die Zahl und Vielfalt von technischen Einsätzen sowie Gefahrguteinsätzen steigt.

 

Ausbildung

 

Die Ausbildungsinhalte sind in der Feuerwehrdienstvorschrift 2 (FwDV 2) bundeseinheitlich festgeschrieben und für Freiwillige Feuerwehren, Pflichtfeuerwehren, Werkfeuerwehren und Berufsfeuerwehren inhaltlich gleich. Für letztere können jedoch weitergehende länderspezifische Vorgaben existieren. Generell sind die Vorgaben der FwDV 2 nur als Minimalanforderungen zu betrachten. Für Werkfeuerwehren gibt es seit 2009 einen dualen Ausbildungsberuf, den Werkfeuerwehrmann.

Während die Truppausbildung meist in der Feuerwehr selbst (bzw. auf Kreisebene) durchgeführt wird, werden Weiterbildung und Spezialausbildungen in Landesfeuerwehrschulen durchgeführt, da hier auch die Infrastruktur einfacher und kostengünstiger herzustellen ist. So können Lehrgangsteilnehmer auch mit Geräten arbeiten und üben, die in der eigenen Feuerwehr nicht vorhanden sind.

Die Jugendfeuerwehr führt Kinder und Jugendliche an die Themenbereiche heran.

 

Lehrgänge

 

Die Ausbildung bei den Feuerwehren in Deutschland gliedert sich in drei Teile (schematische Darstellung siehe Bild "Übersicht der Ausbildungen bei Feuerwehren in Deutschland):

Die dreiteilige Truppausbildung, besteht aus Grundausbildungslehrgang (Truppmannausbildung Teil 1), sowie der darauf aufbauenden Truppmannausbildung Teil 2, beide sind von jedem Feuerwehrmann (SB) zu durchlaufen, sowie dem abschließenden Truppführerlehrgang.

Die technische Ausbildung beinhaltet neben zusätzlichen allgemeinen Ausbildungsinhalten wie z.B. die Ausbildung zum Sprechfunker, Atemschutzgeräteträger und Maschinisten auch Sonderausbildungen wie das Verhalten bei Gefahrguteinsätzen. In manchen Bundesländern sind die Lehrgänge Sprechfunker und/oder Atemschutzgeräteträger in der Truppmannausbildung integriert.

Die Führungsausbildung bildet Führungskräfte, wie Gruppenführer und Zugführer (Feuerwehr) aus oder bildet sie für besondere Einsätze (z. B.: Gefahrguteinsätze) fort. Auch die Ausbildung zum Ausbilder gehört zu den Führungslehrgängen.

Für jeden Lehrgang existieren Mindestvoraussetzungen, so kann ein Gruppenführerlehrgang nur als Truppführer besucht werden, ein Zugführerlehrgang nur, wenn man bereits Gruppenführer ist.

Um Kreisausbilder werden zu können, besteht die Voraussetzung, Gruppenführer zu sein. Weiterhin der entsprechende Lehrgang und Gerätewart. (z.B. Kreisausbilder Maschinist: Gruppenführer, Maschinistenlehrgang sowie Gerätewartlehrgang)

 

Ausbildungsorte und -durchführung

 

Die Ausbildung der Feuerwehr kann in verschiedenen Formen stattfinden. Auf Ebene der Freiwilligen Feuerwehr finden regelmäßige theoretische und praktische Übungen statt, die das Wissen des Feuerwehrmitglieds nach der Truppausbildung erhalten und erweitern soll. Mindestens 40 Stunden muss sich jeder Feuerwehrangehörige im Jahr fortbilden, je nach Ausbildungsstand erhöht sich diese Zahl.

Die Truppausbildung selbst wird in der Regel auf Land- bzw. Stadtkreisebene durchgeführt. Hier können auch bereits die Lehrgänge zum Atemschutzgeräteträger, Sprechfunker und Maschinisten angesiedelt sein. In Städten mit Berufsfeuerwehr kann auch die erste Führungsausbildung (Gruppenführer) noch auf Kreisebene stattfinden.

Die Landesfeuerwehrschulen bieten grundsätzlich alle Lehrgänge an, setzen den Schwerpunkt jedoch auf den Teil der technischen Ausbildung, die nicht oder nur wenig auf Kreisebene durchgeführt wird, sowie auf die Führungsausbildung.

Die Ausbildung findet in Form von Standortausbildung, Lehrgängen sowie Seminaren statt. Dabei handelt es sich nur selten um reinen Frontalunterricht, da die Thematik zum größten Teil eine praktische Ausbildung erfordert.

 

 

Quelle: Wikipedia: 09.2015